COLEO

Gemeinschaft für Coleopterologie e. V.


COLEO

25


2025

ISSN 1616-3281


Käfer-Schnappschüsse am Wegesrand – Käfer „sammeln“ im NSG Drover Heide, Kreis Düren

Wilfried Meyer, Kreuzau


Eingegangen: 17.01.2025
Im WWW publiziert am: 24.01.2025


Zusammenfassung
In der Drover Heide mit dem Hund zu gehen, bietet reichlich Gelegenheit zu Käferporträts mit dem Handy.


Abstract
Walking the dog in Drover Heide offers plenty of opportunities to take bug portraits with your cell phone.


Fundbericht

Als alter Käfersammler bin ich auf den Hund gekommen. Im letzten Jahr wurden Kescher und Klopfschirm durch die Sammelutensilien Hund und Handy ersetzt. Es ist nicht so einfach zu klopfen oder zu käschern, wenn der Hund an der Leine bleibt.

Drove Abb 1
Drove Abb 1

Abbildung 1: Oxythyrea funesta auf Blüte

 

Aber auch ohne dies kann man eine stattliche Sammlung, eben eine Fotosammlung, und Fundnachweise erhalten.
Mehrmals täglich geht es hinaus, um der Natur ihren freien Lauf zu lassen.
Es ist schon erstaunlich, was einem alles über den Weg läuft oder am Wegesrand auf der Vegetation̈ sitzt.
Beschränken möchte ich mich dabei hier auf die Drover Heide, die fußläufig vom Heim unseres Hundes entfernt ist. Das über 600 Hektar umfassende Naturschutzgebiet „Drover Heide“, ideal zum Gassigehen geeignet, zeigt ein ganz besonderes Biotopmosaik am Rande der Nordeifel. Man findet hier offene Heideflächen, bunte Magerwiesen und auch zahlreiche Kleingewässer mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. In 2024 sind wir hier regelmäßig mit dem Hund gegangen. Während einer von uns den Hund hielt, machte der andere Handyfotos auf dem Weg laufender oder auf der Vegetation sitzender Käfer. Herausgekommen sind dabei überraschend schöne Bilder, von denen ich einige hier präsentieren möchte.
Ihre Auswahl erfolgt rein nach Farbe und Formen, die mein Auge erfreuten.

Oxythyrea funesta (Poda, 1761) eröffnete den Fotoreigen am 06.06.2024. Übrigens fand ich das Pärchen am Folgetag immer noch auf der gleichen gelben Blüte. Früher bei uns in der Region nahezu unbekannt, ist der Trauer-Rosenkäfer heute eine häufig anzutreffende Art (Abb. 1).



 

Drove Abb 2
Drove Abb 2
Drove Abb 3
Drove Abb 3

Abbildung 2 und 3: Bei Anthaxia quadripunctata sammeln sich zahlreiche Käfer auf einer Blüte und Leptura quadrifasciata in der Heide nahe Thum.

Ende Juni (24.06.2024) tummeln sich Kiefernprachtkäfer der Art Anthaxia qudripunctata  (L., 1758) in hoher Zahl auf den gelben Blüten in der Nähe ihrer Brutbäume (Abb. 2).

Im späten August trifft man in der Heide regelmäßig  den Bockkäfer Leptura quadrifasciata L., 1758 (Abb. 3). Er ist der häufigen Rutpela maculata ähnlich,  die Entwicklung erfolgt aber hier hauptsächlich in Weidenholz.

Drove Abb 4
Drove Abb 4
Drove Abb 5
Drove Abb 5

Abbildung 4 und 5: Prionus coriarius sowie Spondylis buprestoides auf Heideweg bei Thum

 

Abgeschlossen werden soll meine Fotoreihe durch die holzbewohnenden großen Bockkäfer Prionus coriarius L., 1758, den Sägebock (Abb. 4), und Spondylis buprestoides (L., 1758), den Waldbock (Abb. 5). Beide beschließen das Bockkäferjahr im Spätsommer  am 27.08. und am 12.09.2024 auf dem Heideweg herumlaufend. Ebenso beeindruckend in ihrer Größe und dunklen Tracht mit den langen Fühlerhörnern waren auch Weberböcke Lamia textor (L., 1758), die uns hier öfter über den Weg krabbelten.

Es muss eben nicht immer wissenschaftlich gesammelt werden. Die Begegnungen erfüllen mein Herz mit Freude und wecken schöne Erinnerungen an aktive Zeiten.

 


Literatur
Meyer, W. & Meyer, M. (2011): Untersuchungen zur Käferfauna der Drover Heide bei Kreuzau (Kreis Düren, Rheinland) – COLEO 12, 19-83.


Kontaktdaten des Autors
Wilfried Meyer
Meyer-Kreuzau@t-online.de